von | 23.06.23 | Allgemein

Schon als Kind habe ich Esel von Herzen geliebt und konnte mit Pferden eher weniger anfangen. Diese wunderbaren großen Köpfe, ihr tiefsinniges Wesen und die speziellen Töne, die sie von sich geben, haben mich seit jeher fasziniert. Diese Leidenschaft habe ich vergangenes Jahr mit einer Eselpatenschaft im Westerwald wieder aktiviert. Und keinen einzigen Tag davon bereut. 

Denn aus einer Patenschaft ist eine Freundschaft geworden. Fünf neue Freunde habe ich dazu gewonnen: Hinz und Kunz, Cleopatra, Luna und Happy. Und ich darf jetzt auch Eselwanderungen führen. Wer weiß, was sich alles noch daraus entwickelt.

Bei meiner Wanderpremiere war ich so aufgeregt, dass ich mit Kunz, dem größten und stärksten der Eselbande, ein paar Stunden zuvor ein Tiergespräch geführt habe. Denn Kunz macht einem nicht selten einen Strich durch die Rechnung und bleibt einfach mal stehen oder läuft lieber auf die Wiese zum Fressen.

Also habe ich mit ihm Kontakt aufgenommen. Seine erste Reaktion war ein warmer Schwall an Liebe und Zuneigung, die meinen Körper erfüllte. Nie hätte ich damit gerechnet. Als ich ihn fragte, ob er mich bei meiner ersten Wanderung unterstützen würde, sagte er. „Ja das mache ich gerne, ich sage auch den anderen Bescheid.“ Ich war froh und bedankte mich bei ihm.

Beruhigt fuhr ich später in den Westerwald, um meine erste Wanderung anzugehen. Ich war baff. Ich bin schon häufig mitgewandert, aber so „brav“ habe ich die Bande noch nie erlebt. Sogar mein Patenkind Cleo, mit 2 Jahren wirklich noch ein Eselkind, ließ sich anstandslos zwei Stunden lang an der lockeren Leine führen.

Trotz 33 Grad hatten wir so alle wunderbare zwei Stunden. Als ich dann wieder mit den Eseln alleine war, ging ich von Tier zu Tier, gab jedem einen Kuss auf die Stirn und bedankte mich leise. Vor allem bei Kunz. „Es war mir ein Vergügen, habe ich gern gemacht„, sagte er mir und wieder durchströmte mich dieses reine, warme Gefühl von Zuneigung und Liebe. Genau das ist es, was wir von Tieren lernen können. Spare nicht mit Zuneigung und Liebe, sondern gebe sie großzügig in die Welt. So kannst Du die Welt um dich und für andere verändern.